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                                             Wotan vom Dörnberg (*03.07.1991 - 20.04.2005)  Zuchtname: Gero von Dörnberg  Zb.-Nummer: 
                                             471 / 91    Preise: JP EP GP    Prüfungen: "S"


                                             "Wotan“, eigentlich Gero, aber das war meinem neuen Herrn zu wenig aussagekräftig, na ja, war wohl eher dem 
                                              Wirtshaus in Göttingen entsprungen, in dem über mein Schicksal entschieden wurde. Dann ging die Wanderschaft 
                                              wegen meiner eigenen und vor allem der Fortbildung meines Führers los. Gute u. schlechte Zeiten in vielen fremden
                                              Wäldern, von denen ich hier nur Anekdoten des Erlebte wiedergeben kann: Gleich zu Beginn im Sachsenwald mitten 
                                              im Wald war es toll und voller interessanter Tiere. Schlecht war nur, dass ich, je selbstständiger ich wurde, desto
                                              häufiger mit einer langen Leine traktiert wurde. Super war es, wenn es in die Wiesen ging und Wolltiere mit langen 
                                              Ohren gesucht wurden. Aufregung bestand jedoch beim Herrchen, wenn sich die Sonne neigte und ich immer noch
                                              voll in Aktion war. Ist halt immer mit Risiko verbunden, in unbekannten Revieren zu jagen, aber ist ja immer gut
gelaufen, weil ich ja immer zur Decke zurückgekommen bin, auch wenn’s schon dunkel war. Meine Belohnung habe ich trotz allem erhalten.
Nur wenn ich bei Fremden mitgelaufen bin, war die Welt plötzlich wie ausgewechselt. Zum Glück hat Herrchen immer alles in Bewegung gesetzt, um mich wiederzubekommen, er ist eben ein guter Jagdfreund.

Ich war allem gewachsen !

Mühselig war die stetige Wiederholung, irgendwelche Dinge bringen zu müssen. Es brauchte lange, bis ich den Sinn erkannte. Später im Wasser war es richtig aufregend. Doch das Suchen hat immer viel mehr Freude bereitet als das Bringen. Im Finden war ich immer spitze. Ja, mit Herrchen ging es häufig zu Treffen mit Kollegen und am Schönsten waren die, bei denen nach längeren Autofahrten die verschiedensten Wildwitterungen an den Hosen der Freunde hafteten. Dann wusste ich, jetzt dürfte man solange laufen, wie man konnte und ich konnte sehr lange laufen. Hier bestand auch der Luxus, dass man an der Beute immer abgeholt wurde, egal von wem. Besonders im Alter war das recht angenehm, doch einmal kam niemand, obwohl ich etwas gefangen hatte. Na ja, was soll ich da schon sagen, am zweiten Tag und nach etwas Rufen kam dann doch noch einer.
Viel Schwung kam in den jetzt „eigenen“ Wald, als meine kleine Freundin zu uns kam. Mit ihr ging das noch mal so richtig los, wenn wir uns einig waren. Anfänglich hatte die vielleicht Feuer. Und später bekam ich Feuer, aber in der Regel hatte ich meine Ruhe. Selbst mit der Zara konnte ich manches Mal den Spechtwald kontrollieren, wobei ich am Ende froh war, die viele Arbeit nicht mehr allein zu erledigen müssen. So hatte ich ein erfülltes Leben, das immerhin ohne große Schwierigkeiten mit vierzehn zu Ende ging.
Wotan ist hin, und meine Augen fließen mit Tränen der Melancholie!
Da liegt er tot zu Füssen, das gute Vieh! Er tat so freundlich, klebt an mir wie Kletten, noch als er starb an seiner Gicht. Ich wollt  ihn gern vom Tode retten, ich konnte nicht.
Am Eichbaum ist er oft gesessen, in stiller Nacht mit mir allein.

Wotan, ich kann dich nicht vergessen und scharr dich ein.
Wo du mit mir oft saßest bei unserer Eiche, der Freundin meiner
Schwärmerei - Mond, scheine sanft auf seine Leiche !

Er war mir treu.
wotan_sandsturm
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